Donnerstag, 24. Januar 2008

Die Bibliothek des Fürsten Pückler

Von Bernd-Ingo Friedrich
Mit Dank an Christian Friedrich, Cottbus.
(2004, überarbeitet 2007. In: MARGINALIEN 175/3.2004; BuB 2/2006)


In einem Brief aus dem Jahre 1817 beschreibt der junge Graf Pückler-Muskau, Besitzer der Standesherrschaft seit 1811, seiner Braut Lucie, wie er seine Tage in Muskau verbrachte: „[...] um 12 Uhr das kalte Frühstück mit englischem Zubehör, Reiten, Fahren, und im Park die Arbeiten in Augenschein nehmen bis 7 Uhr, Toilette bis ½ 8 Uhr, gegen 8 Uhr das Diner, dann Unterhaltung und Thee bis 12, wo ich regelmäßig zu Bett gehe, und um 10 früh wieder aufstehe. Sind Geschäfte, so werden sie zwischen Frühstück und Diner alle abgethan."

Er hatte also sehr viel Zeit zum Lesen, und es fehlte ihm auch nicht an Büchern. Seine umfangreiche Lektüre verdankte er der Vereinigung zweier Familienbibliotheken im Jahre 1784, als Graf Hermann von Callenberg in Muskau seine Tochter Clementine mit dem Grafen Ludwig von Pückler aus Branitz verheiratete. Die von ihm und seinem Vater Alexander von Callenberg im Geiste der Aufklärung zusammen getragene Sammlung bildete den eigentlichen Grundstock der Pücklerschen Bibliothek.

Die Callenberg-Bibliothek

Die Schilderung der Callenbergschen Bibliothek, nimmt in Johann Bernoullis Sammlung kurzer Reisebeschreibungen und anderer zur Erweiterung der Länder- und Menschenkenntnis dienender Nachrichten aus dem Jahre 1784 mehrere Seiten ein. (weiterlesen)

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