Dienstag, 15. Juni 2010

Louis Lamm (1871 - 1943)

Jürgen Gottschalk
Am 14. Juni 2010 referierte unser Mitglied Jürgen Gottschalk vor dem è Berliner Bibliophilen Abend über den Berliner Antiquar, Verleger und Mäzen Louis Lamm. Herr Gottschalk würdigte einen weiteren jüdischen Buchschaffenden, der in den Jahren vor 1933 für Berliner Bücherfreunde bedeutsam war, der 1933 mit 16 Rheinkähnen (!), beladen mit dem wichtigsten Teil seines Buchfundus, nach Amsterdam emigrierte und 1943 gemeinsam mit seiner Tochter von den Nazis ermordet wurde. Als Quellen für seine aufschlussreichen und engagiert vorgetragenen Informationen dienten dem Historiker Gottschalk, der auch beim BBA Mitglied ist, neben den Stücken seiner Sammlung vor allem die Eigendarstellungen von Louis Lamm in den "Neuen jüdischen Monatsheften" 1919 über seine Tätigkeit als Antiquar und Verleger, von Peter M. Manasse: "Louis Lamm (1871-1943) - Antiquar und Verleger in Berlin und Amsterdam." (Amsterdam 2009), sowie ein Zeitschriftenaufsatz von Werner Schroeder "Aus dem Antiquariat", Heft 6/2009, wobei ihm als aufmerksamem Bibliophilen auch Fehler und Lücken nicht verborgen blieben, die er durch seine Recherchen aufdecken und häufig beseitigen konnte. Interessant für die Hörer waren natürlich auch die Darstellungen Gottschalks über das Kreuzen der Lebenslinien des Referenten mit dem Schicksal der Bücher von Louis Lamm, von denen er einige Exemplare vorstellte, die ihm kostbar geworden sind.
v.l.n.r.: Jörg Petzel, Abel Doering, Konrad Hawlitzky, Christian Klinkenstein, Frau und Herr Schochow, Fritz Jüttner

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